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#begegnungen - Frauke

Frauke
Interview-Partner: Frauke Fischer [Biologin]

🐧 Hallo Frauke, ich habe neulich einen interessanten Artikel auf focus online gelesen, den Du als Gast-Autorin über Biodiversität geschrieben hast: „Was ist, wenn der Klimawandel gar nicht unser Problem ist?“. Was ist Biodiversität und in wie fern ist der Verlust von Biodiversität für uns gefährlich? (gerne in knappen vier oder fünf Sätzen)

🐆 Biodiversität oder auf Deutsch „biologische Vielfalt“ bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten auf drei Ebenen: Gentische Vielfalt ist die Vielfalt innerhalb von Arten (Frau Schmidt ist weder Frau noch Herr Meier). Dann gibt es Artenvielfalt (ein Hund ist keine Katze) und Ökosystemvielfalt (ein Korallenriff ist kein Regenwald). Diese Vielfalt des Lebens garantiert Ökosystemleistungen, die nur die Natur so perfekt, zuverlässig und kostenlos für uns Menschen bereitstellt. Dazu gehören etwa die Bereitstellung fruchtbarer Böden, die Bestäubung oder die Regulation von Klima und Krankheiten. Verlieren wir diese Leistungen, können wir nicht mehr auf dieser Erde leben – und eine andere gibt es nicht.

🐧 Ich habe nun ein Kinderbuch geschrieben, bei dem ich in der Rahmenhandlung auf den Klimawandel zurückgegriffen habe. Das war 2012, also zu einer Zeit in der das Thema selbst in der Gesellschaft noch nicht so recht gesehen wurde. Auf der anderen Seite sind beides Probleme auf die wir schon lange zusteuern und die auch schon lange diskutiert werden, sie kommen in Büchern und Filmen vor. Wenn die Enterprise aus Star Treck durch die Weiten des Weltalls fliegt und nach Planeten suchen, dann geht es auch darum, wie können wir Menschen auf der Erde weiter leben, wenn wir die selbe Erde so ausbeuten, so kaputt machen. Müssen wir uns irgendwann auf den Weg machen und andere Planeten besiedeln?

🐆 Auf anderen Planeten könnten wir nur leben, wenn wir von unserer Erde alle Ökosystemleistungen mitnähmen: saubere Atemluft, Trinkwasser, Nahrung… Ohne diese Welt ginge es also sowieso nicht. Jedes Raumschiff ist voll von Leistungen der Natur und wenn die alle sind, muss das Raumschiff schnellstmöglich zurück auf die Erde, wo dann hoffentlich noch viel Natur intakt ist.

🐧 Du bist Biologin.

🐆 Ja, ich habe in Deutschland und in den USA studiert und dann 10 Jahre in Westafrika Antilopen und Leoparden erforscht. Wir haben da mitten im Nationalpark gelebt, ohne sanitäre Anlagen und meist ohne Kontakt nach außen. Das war total spannend und in jeder Hinsicht super lehrreich.

🐧 Wie darf ich mir das vorstellen?

🐆 Je nach Jahreszeit waren wir ein Team von Studierenden, Wissenschaftlern und einheimischen Assistenten von vier bis 20 Personen. Alle zwei Wochen sind wir mit einem oder zwei Geländewagen in die Stadt gefahren. Erst durch den Nationalpark, dann mit einer handbetriebenen Fähre über den Fluss, dann 120km über die Piste und am Ende noch ein paar Kilometer über eine Asphaltstraße. Das hat pro Wegstrecke mindestens fünf Stunden gedauert. In der Stadt haben wir dann alles gekauft von der Orange über Klopapier bis zum Diesel für unsere Autos. Am nächsten Tag ging es dann vollgepackt zurück. In den ersten Tagen im Camp gab es dann Obstsalat, grünen Salat, Käse…. Aber je weiter eine solche Einkaufsfahrt zurücklag, umso kärglicher wurden die Mahlzeiten.

🐧 10 Jahre ist eine lange Zeit, wie sieht das mit dem Miteinander aus? (ist so eine Gruppe langfristig gemeinsam dort oder gibt es Fluktuation, wie sieht das neben den einfachen menschlichen Bedürfnissen mit z.B. Liebschaften aus – kaum habe ich das geschrieben, möchte ich das mit der Liebschaft auch wieder löschen, es geht mich nichts an, aber es ist durchaus ein interessanter Punkt bei 10 Jahren, aber das kannst du – da es sehr persönlich ist – gerne in der Antwort auslassen)

🐆 Wenn man über Monate mit Menschen zusammen ist, die man sich ja nicht ausgesucht hat, gibt es natürlich auch mal Spannungen. Manche hatten sicher auch mal einen richtigen Lagerkoller. Auf der anderen Seite waren wir alle jeden Tag, und das oft lange, ganz alleine mit unserer Forschung beschäftigt. Da haben sich i.d.R. die Nerven rasch wieder beruhigt.

🐧 Wir sind ein bisschen Kollegen, Du hast mehrere Bücher geschrieben „Wal macht Wetter“, „Was hat die Mücke je für uns getan?“ oder „Planet 3.0 – Klima.Leben.Zukunft“. An wen richten sich die Inhalte?

🐆 Unsere Zielgruppe sind Menschen, die Zusammenhänge verstehen wollen, aber auch ein bisschen schmunzeln, Aha-Effekte suchen und vor allem auch an positiven Lösungsansätzen interessiert sind.

🐧 2003 hast Du die „Agentur auf!“ gegründet – mit welchem Ziel?

🐆 Zunächst wollte ich, dass das Engagement von Unternehmen für den Naturschutz in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Dass „gut gemeint“ auch „gut gemacht“ bedeutet. Heute geht unsere Dienstleistung sehr viel weiter. Wir helfen Unternehmen zu verstehen, wie sie von Biodiversität abhängen und wie sie auf Biodiversität wirken. Außerdem evaluieren wir die Arbeit von Naturschutzorganisationen. Bei möglichen Kooperationen zwischen Unternehmen und Naturschutzprojekten unterstützen wir natürlich immer noch. Und natürlich kann man mich als Vortragsrednerin buchen.

🐧 Wann hast Du verstanden, dass das, was Du machst ein wichtiges Thema ist?

🐆 Ich habe mich schon als Kind total für wilde Tiere und Natur interessiert. Da war das Biologiestudium ein logischer Schritt. Mit meiner Arbeit in Afrika habe ich dann viele Dinge gesehen, die die meisten Menschen bei uns nur aus den Medien kennen: Klimawandel, Wilderei, Armut… Das hat mich mehr und mehr dazu bewogen, mich nicht mehr hauptberuflich mit Wissenschaft, sondern viel mit Unternehmen und der Kommunikation des Themas Biodiversität zu beschäftigen.

🐧 Wenn ich an Deinem Arbeitstag teilhaben könnte, wie würde ich Dich hauptsächlich erleben?

🐆 Das wäre vermutlich langweilig. Ich lese wissenschaftliche Publikationen, gebe Interviews, bereite Präsentationen vor, lehre an der Uni, organisiere meine Schokoladenfirma… Das meiste davon heute aber indem ich vor dem Computer sitze.

🐧 Schokoladenfirma?

🐆 Ja, das ist eine ganz tolle Firma. De facto sind wir eine Regenwaldschutzfirma. Wir zeigen, dass es eine ökonomische Alternative zur Zerstörung der Tropenwälder gibt, indem wir Kleinbauern in Peru durch den Kauf von Kakao, Kaffee und Paranüssen finanziell beim Schutz der einmaligen Tropenwälder unterstützen. Daran können sich übrigens alle beteiligen, indem sie diese Spezialitäten, darunter vielfach international ausgezeichnete Schokoladen, kaufen.

🐧 Von der Schokolade zu Kindern ist es nicht weit und ich habe direkt die Gelegenheit die Pinguin Interview Abschlussfrage zu stelle, welches ist Dein Lieblings-Tier aus DIE NOT IST GROSS, EINER MUSS LOS?

🐆 Die Giraffe!

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